Willkommen in der Gemeinde Mondsee

Geschichte der Marktgemeinde Mondsee 

Der Mensch wurde in dieser Gegend in der Jungsteinzeit sesshaft. Reste von Siedlungen im Mondsee mit Funden von jungsteinzeitlicher Töpferei und Werkzeugen aus Stein und Knochen wurden von der Wissenschaft als Pfahlbaukultur gedeutet und nach der Hauptfundstelle "Mondseekultur" benannt, zeitlich begrenzt mit 3000-2200 v. Chr. Neuere Forschungen ergaben, dass es sich um ursprüngliche Landsiedlungen handelt, die durch Seespiegelanstieg unter Wasser gesetzt wurden.

Funde (Grabsteine) und Grabungsergebnisse beweisen, dass in der Römerzeit 1./2. Jahrhundert n.Chr. hier eine Siedlung (ein römischer Gutshof) bestand. Eine Straße verband sie mit Juvavum, dem römischen Salzburg.

Um 600 Beginn der bajuwarischen Besiedlung dieser Gegend. 748 gründete Bayernherzog Odilo das Kloster Mondsee. Nach der Klostertradition kamen die ersten Mönche aus Monte Cassino. Auch altbayerische Klöster und St. Peter in Salzburg werden als Herkunftsorte der Mönche genannt. 788 wurde Mondsee nach dem Sturz Herzog Tassilos Königsgut, Reichskloster.

Um 800 zählte Mondsee zu den hervorragendsten Klöstern Bayerns und erlebte einen ersten religiösen und kulturellen Höhepunkt. Bedeutende Werke entstanden in der Mondseer Schreibschule und Buchmalerei: Vor 788 war hier der Tassilo Psalter (Psalter von Montpellier nach seinem heutigen Aufbewahrungsort genannt) entstanden - das älteste vollständig erhaltene Buch, das im Bereich Österreichs geschrieben wurde. Kurz nach 800 entstand hier der "Mondseer Matthäus" - die älteste Übersetzung eines Bibelteiles ins Deutsche (ahd.), aufbewahrt in der Nationalbibliothek Wien. 829 erhielt das Kloster Mondsee mit dem späteren St. Wolfgangland die wertvollste Schenkung.

831 übergab Ludwig der Fromme im Tausch gegen Obermünster das Kloster Mondsee dem Hochstift Regensburg. Damit verlor es seine Selbständigkeit. Die Bischöfe von Regensburg wurden Herren von Mondsee. 976 weilte der Hl Wolfgang, Bischof von Regensburg annähernd ein Jahr im Kloster Mondsee, um kriegerischen Wirren auszuweichen Er gründete in dieser Zeit die Kirche am Abersee, die später nach ihm seinen Namen erhielt. Als Wallfahrtsstätte war St. Wolfgang durch Jahrhunderte eine Haupteinnahmsquelle des Klosters.

1142 erreichte das Kloster unter Abt Konrad II. wieder seine Selbständigkeit. Neben klösterlichen Reformen sorgte er für die Rückgabe von Gütern, die verlorengegangen waren. Das schuf ihm Feinde und führte 1145 zu seiner Ermordung. Abt Konrad II. genießt im Mondseeland seit Jahrhunderten große Verehrung. Das 13.u.14.Jahrhundert: waren unruhige Zeiten für das Kloster - kriegerische Wirren, Zerstörungen und Brände. Im 15. u. Anfang 16. Jahrhundert war eine neue Blütezeit des Klosters: rege Bautätigkeit, Entstehung der gotischen Klosterkirche, Pflege der Künste und Wissenschaften; Entstehung namhafter Werke der Malerei: Bildtafeln des "Meisters von Mondsee", die Zeichnung "Mondsee mit dem Schafberg" und Fresken an der Hochkreuzkapelle von Wolf Huber, die "Mondseer Siegel" von Albrecht Altdorfer; Michael Pacher erhält im Kloster den Auftrag für den Flügelaltar in St. Wolfgang.

1506 Nach rund 800 Jahren Zugehörigkeit zu Bayern erwirbt Kaiser Maximilian I. das Mondseeland für Österreich. Besuch des Kaisers in Mondsee. 1514 gründete Abt Wolfgang Haberl das Klostergymnasium - das älteste Gymnasium in den Grenzen des heutigen Oberösterreich s. Im 16.Jahrhundert in der Reformationszeit war dann der Niedergang des Klosters.

1567 bestätigt Maximilian II. Mondsee seine Marktfreiheiten.

1601-1662 "Wildenecker Aufruhr"; die Burg Wildeneck auf dem Kolomansberg hatte die Vogtei über das Mondseeland; drückende Lasten (Robot und Zehent) für die Bauern führten zu Unruhen, die Todesurteile und Verbannungen zur Folge hatten. 17. Jahrhundert: die Barockzeit brachte noch einmal eine Blüte des Klosters. Sie wirkte sich vor allem im Kunstschaffen aus. Hier lebte und wirkte 1679 - 1723 der große Bildhauer Meinrad Guggenbichler. Seine Werke zieren die meisten Kirchen des Mondseelandes.

18. Jahrhundert: Das Kloster erlebte seinen letzten Höhepunkt unter Abt Bernhard Lidl (1727-73) mit der Tausendjahrfeier 1748, die er mit einer umfangreichen Bautätigkeit an Kirche und Kloster verband. Die Geschichte des Klosters von den Anfängen bis in das 18.Jahrhundert fasste er im "Chronicon Lunaelacense" zusammen.

1774 legte der große Marktbrand fast den gesamten Ort in Schutt und Asche und beschädigte auch das Kloster schwer. 1773-84 folgte Opportunus II. Dunkl, der letzte Abt von Mondsee. Er plante in großen Teilen einen Neubau des Klosters. Die Ungunst der Zeit, der Brand und Unstimmigkeiten innerhalb des Konvents brachten das Kloster in Schwierigkeiten. 1791 wurde das Kloster unter Kaiser Leopold II. aufgehoben und dem Bistum Linz unter Bischof Joseph Anton Gall als Dotationsgut zugeteilt, 1807 wieder der Verwaltung des Religionsfonds übergeben.

1810 wurde Carl Philipp v. Wrede für seine Verdienste in Feldzügen mit Napoleon in den französischen Grafenstand erhoben und erhielt das aufgelassene Kloster Mondsee (neben Suben und Gleink). Damit war aus dem Kloster das Schloss mit Herrschaftsbereich geworden. 1814 wurde er zum bayerischen Feldmarschall ernannt und in den Fürstenstand erhoben. Mondsee verdankt ihm die Förderung der Landwirtschaft, den Beginn der Erzeugung des "Mondseer Käse", die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch Straßenbau und umfangreiche bauliche Maßnahmen.

1838 starb Marschall v. Wrede in Ellingen.

1867 Beginn des Fremdenverkehrs in Mondsee unter Bürgermeister Peter Tafner.

1872 beginnt die Dampfschifffahrt auf dem Mondsee (Schiff "Ida").

1891 Anschluss Mondsee an die Salzkammergutlokalbahn.

1899 erhielt Mondsee unter Bürgermeister Franz Kreutzberger eine Wasserleitung.

1904 wurde eine elektrische Straßenbeleuchtung errichtet.

1905 Mit dem Tode der Fürstin Ignazia v. Wrede, einer großen Wohltäterin des Ortes, folgten die Grafen Almeida als Schlossbesitzer.

1985 Nachdem bereits vorher viele Grundstücke veräußert worden waren, wurde das Schloss Mondsee an die Fa. Asamer & Hufnagl in Ohlsdorf verkauft.

Wappen der Marktgemeinde

Das Wappen ist geteilt; oben in Blau ein goldener, sichelförmig gesichteter Vollmond; unten in Silber drei goldene, zwei zu eins gestellte Einbäume mit schwarzen, schrägrechten Brandstreifen, links hin gerudert von je einem rot gekleideten, stehenden Fischer mit schwarzem Filzhut. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.

 

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